Handball-Blog des TV Boisheim

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Montag, 24. November 2008

Erhobenen Hauptes die Segel gestrichen

In der Runde der letzten 16 des Kreispokals unterlag der TV Boisheim der Turnerschaft Grefrath im Duell David gegen Goliath mit 20:36. Ein Ergebnis, mit dem beide Seiten leben konnten.

Elfte gegen sechste, Kreisliga D gegen Landesliga – ein Pokalspiel mit einem derart großen Klassenunterschied ist im Prinzip für beide Seiten kein leichtes Unterfangen. Wobei sich die übermächtigen Gäste aus Grefrath zumindest ihres Sieges sicher sein konnten. Allein die Höhe des Erfolges spielte also am Samstag noch eine Rolle, als der TVB den Landesligisten zur zweiten Runde des Kreispokals empfing.

Die Zielsetzung bei den Hausherren schwankte jedoch im Vorfeld gewaltig. Erst hieß es ganz kühn, man wolle mindestens 20 Treffer erzielen und weniger als 40 kassieren. Letzter Stand am Abend vor dem Spiel: Die Anzeigetafel auf beiden Seiten zweistellig gestalten. Nachdem in der Ostschulhalle eine knappe Viertelstunde gespielt war, schien Letzteres weitaus realistischer. Die Turnerschaft aus Grefrath hatte sich bereits in die Zweistelligkeit verabschiedet, während der TV Boisheim sich abmühte, überhaupt einen Angriff mit drei, vier Ballstafetten durchzuspielen. Die offensive 3:2:1-Abwehr der Gäste setzte dem Kreisligisten mächtig zu. Ballverluste dominierten das Bild aus Sicht der Underdogs.

Langsam aber sicher fand der ambitionierte Außenseiter in der Folge jedoch in die Partie und konnte das eine oder andere Mal aus der offenen Deckung des Gegners Kapital schlagen – auch wenn der Traum von einem zweiten Weinheim oder Vestenbergsgreuth zu diesem Zeitpunkt längst geplatzt war. Man muss an dieser Stelle ehrlich zugeben, dass Grefrath Mitte der ersten Hälfte einen Gang runterschaltete und sich gnädig in eine 5:1-Abwehr zurückzog, die den handballerischen Mitteln des TVB etwas mehr entgegen kam. Und so wichen die Grefrather allmählich von ihrem 60-Tore-Kurs ab, während die Jungs vom selbsterklärten Aufsteiger in spe zu leichteren Torerfolgen kamen als in der Anfangsphase. Mit dem Halbzeitresultat von 12:22 ging es in die Kabine - oder auch nicht.

Nach dem Wechsel wurde das Spiel dann wieder etwas fahriger. Die Turnerschaft Grefrath ging leichtfertiger mit ihren Chancen um. Der TVB erhöhte die Fehlpassquote erheblich. Trotzdem schien das einstige Wunschergebnis von „mehr als 20“ zu „weniger als 40“ Mitte des zweiten Durchgangs in Reichweite – und wurde letztendlich zur Punktlandung. Vorne langte es für exakt zwanzig Treffer – nur zwei weniger als zuletzt bei der 22:24-Heimpleite gegen Bockum. Verrückte Handballwelt. Hinten wurde die gesetzte Marke deutlich unterboten. 36 Gegentore standen am Ende zu Buche – was letztlich vor allem dem frohen Wechselspiel des Goliaths, aber auch einer engagierten und organisierten Abwehrleistung des Davids zu verdanken war.

Und so konnten beide Mannschaften erhobenen Hauptes die Heimreise antreten. Der haushohe Favorit hatte seine Pflicht souverän erfüllt. Der Underdog aus der 2000-Seelen-Gemeinde hatte sein Gesicht gewahrt und trotz eklatant hoher Fehlpassquote gezeigt, dass man auch in den Kreisligen jenseits von A und B noch getrost von Handball sprechen darf. Inoffiziell darf sich der TV Boisheim nach dem sensationellen Weiterkommen gegen Preußen Krefeld „vierzehntbester Verein des Kreises“ nennen. Darauf werden wir pochen, das könnt ihr uns glauben. Der Eintrag auf dem Vereinswimpel ist sicher.

Vor der Winterpause stehen nun noch zwei Pflichtaufgaben für den TV Boisheim an. Gegen St. Hubert und Fischeln gilt es, den letzten Funken Aufstiegshoffnung nicht schon vor Weihnachten verglimmen zu lassen. Denn nach dem Rückzug der Drittvertretung des TV Anrath in der Kreisliga C könnte auch Rang zwei in unserer Gruppe zum Aufstieg reichen. Dass dafür mindestens sieben Siege aus den letzten acht Spielen vonnöten sind, bedarf eigentlich keiner Erwähnung.


Die Torschützen aus dem Pokalspiel und vom 22:24 gegen Jahn Bockum II werden nachgereicht. Per Mail gerne an die Redaktion.

1 Kommentar:

  1. Na, das hört sich doch ordentlich an. Und jetzt können wir uns wieder voll auf die Meisterschaft konzentrieren (sagt man doch so, wenn man im Pokal rausfliegt, oder?) und nach den letzten vier Punkten vor der Pause greifen. Ich freu mich!

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